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Rechtliche Fragestellungen bei der Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI): Haftung, Urheberrecht und Datenschutz

Künstliche Intelligenz (KI) revolutioniert Geschäftsprozesse und eröffnet enorme Chancen. Doch mit der Einführung von KI-Systemen gehen komplexe rechtliche Fragen einher. Themen wie Haftung, Urheberrecht, Datenschutz sowie die neuen Vorgaben aus der EU-KI-Verordnung (KI-VO) sind entscheidend, um Risiken zu minimieren und KI sicher einzusetzen.

Haftung bei Fehlern: Wer trägt die Verantwortung?

KI-Systeme treffen eigenständige Entscheidungen, was zu Herausforderungen in der Haftung führt. Wer haftet, wenn ein KI-Algorithmus Fehler macht, beispielsweise eine falsche Diagnose stellt oder ein autonomes Fahrzeug einen Unfall verursacht? Die aktuelle Rechtslage in Deutschland regelt dies über bestehende Haftungsregeln wie Produkthaftung und Verkehrssicherungspflichten, während die KI-VO spezifische Anforderungen ergänzt.

Mögliche Haftungskonstellationen:

  • Herstellerhaftung:
    Der Hersteller eines KI-Systems ist verantwortlich, wenn Fehler im Systemdesign oder der Software zu Schäden führen.
    ➔ Beispiel aus der Praxis: Ein fehlerhafter Algorithmus führt zu Produktionsausfällen – der Hersteller kann haftbar gemacht werden.
  • Betreiberhaftung:
    Unternehmen, die KI-Systeme einsetzen, müssen deren ordnungsgemäße Anwendung sicherstellen. Dazu gehören regelmäßige Tests und Sicherheitsüberprüfungen.
  • Haftung im Rahmen der KI-VO:
    Die KI-VO verlangt eine Risikobewertung für Hochrisiko-KI-Systeme. Betreiber und Hersteller müssen umfangreiche Dokumentationen und Audits bereitstellen, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Urheberrecht: Wem gehören KI-generierte Inhalte?

Die KI-VO schafft klare Rahmenbedingungen für die Transparenz von KI-Systemen, geht jedoch nicht explizit auf Urheberrechte ein. Das deutsche Urheberrecht verlangt menschliche Kreativität – KI-generierte Werke gelten rechtlich als nicht geschützt.

Herausforderungen und Lösungen:

  • Fehlende Rechtsgrundlage:
    Ohne menschlichen Schöpfer gibt es aktuell keine klaren Eigentumsrechte für KI-Inhalte.
    ➔ Lösung: Unternehmen sollten vertraglich regeln, dass alle Rechte an KI-generierten Inhalten dem Unternehmen zugeordnet werden.
  • Transparenzpflichten der KI-VO:
    Die Verordnung fordert, dass KI-Systeme deutlich kennzeichnen, wenn Inhalte maschinell erstellt wurden, um Täuschungen zu vermeiden.

Datenschutz: Sicherer Umgang mit personenbezogenen Daten

KI-Systeme benötigen große Datenmengen, was sie besonders anfällig für Datenschutzprobleme macht. Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und die KI-VO setzen hohe Standards, um Missbrauch zu verhindern.

Zentrale Anforderungen:

  1. Datenminimierung:
    Nur Daten erheben, die für den jeweiligen Zweck absolut notwendig sind.
  2. Einwilligung der Betroffenen:
    Für die Verarbeitung personenbezogener Daten ist eine ausdrückliche Zustimmung erforderlich.
  3. Transparenzpflichten:
    Unternehmen müssen darlegen, wie Daten verarbeitet werden – besonders bei automatisierten Entscheidungen.

Black-Box-Problematik:

Die oft undurchsichtigen Entscheidungswege von KI-Systemen stellen Unternehmen vor die Herausforderung, Transparenz zu schaffen. Die KI-VO fordert daher ausführliche Dokumentationen und Erklärbarkeitsstandards.

FAQ

Was regelt die EU-KI-Verordnung (KI-VO)?

Die KI-VO legt Vorschriften für die Entwicklung, den Einsatz und die Transparenz von KI-Systemen fest, insbesondere bei Hochrisiko-Anwendungen.

Wer haftet für Fehler eines KI-Systems?

Die Haftung kann je nach Situation beim Hersteller oder Betreiber des KI-Systems liegen. Die EU-KI-Verordnung fordert eine umfangreiche Risikobewertung.

Sind KI-generierte Inhalte urheberrechtlich geschützt?

Nein, das deutsche Urheberrecht verlangt menschliche Kreativität. Unternehmen sollten vertraglich festlegen, wem die Rechte an solchen Inhalten gehören.

Wie schützt die DSGVO personenbezogene Daten bei KI-Systemen?

Die DSGVO verlangt Datenminimierung, Einwilligung der Betroffenen und Transparenz bei der Datenverarbeitung.

Was ist die Black-Box-Problematik bei KI?

Die Black-Box-Problematik beschreibt die Schwierigkeit, Entscheidungen von KI-Systemen nachzuvollziehen. Die KI-VO fordert daher ausführliche Dokumentation und Erklärbarkeit.

Fazit: Rechtssicherheit durch klare Regelungen

Die Nutzung von KI bietet enorme Potenziale, erfordert jedoch eine umfassende rechtliche Absicherung. Unternehmer sollten:

  • Hochrisiko-KI-Systeme gemäß der KI-VO prüfen und dokumentieren,
  • Verträge zur Sicherung von Urheberrechten an KI-Inhalten anpassen und
  • Datenschutzkonzepte gemäß DSGVO und KI-VO implementieren.

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Darius Dubiel

Unternehmensanwalt

 

Darius Dubiel

Rechtsanwalt , Geschäftsführer

Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht

 Unternehmensanwalt für KI-/AI + Compliancebezogene Aufgabenstellungen

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